Geschichte

Seit nun 111 Jahren besteht der FV Preußen 1912 e.V. Bonn und kann auf eine lange und bewegte Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen zurückblicken.

Die Anfänge des FVP waren aber nicht einfach, denn zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren organisierte und strukturierte Fußballvereine Mangelware oder steckten noch in den Kinderschuhen. Rund um Schwarzrheindorf gab es einige sog. „Straßenmannschaften“, die jedoch keinen geregelten Spielbetrieb kannten. So kam also der bekannte Rheindorfer Metzgermeister Max Haas Anfang 1912 auf die glorreiche Idee, diese Straßenmannschaften zu einem richtigen Fußballverein zusammenzufügen. Seine Mitstreiter Peter Bärhausen, Jupp Lohr und die Gebrüder Kelz unterstützten Max Haas hierbei und konnten auch den ambitionierten Fußballer Josef Müller mit seiner Truppe hinzugewinnen.

Von der damaligen Ziegelei wurde den fußballbegeisterten Jungs ein Gelände zur Verfügung gestellt. Nach einer 2-jährigen Bauzeit wurde dann der erste offizielle Sportplatz eingeweiht.

Der FVP entwickelte sich in den Folgejahren sehr positiv und spielte in den Jahren von 1918 bis 1938 sogar in der Bezirksliga. Der Ausbruch des 2. Weltkriegs machte jedoch den Ambitionen des jungen FV Preußen Rheindorf einen plötzlichen Strich durch die Rechnung – viele Aktive wurden zum Militärdienst an die Front eingezogen und kehrten nie wieder zurück.

Nach Kriegsende, unter der Leitung des damaligen Vorsitzenden Willi Willscheid, nahm der FVP den Spielbetrieb im Jahre 1946 wieder auf – sehr schnell schaffte man 1948 den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse – leider hielt sich die Mannschaft dort nur zwei Jahre.

In den 50er und 60er Jahren konnten sich die Preußen fest in der 1. Kreisklasse etablieren. Der Rheindorfer Sportplatz war in Bonn und Umgebung bekannt und gefürchtet – nur wenigen Gastmannschaften gelang es, Punkte aus Schwarzrheindorf mitzunehmen. Die Heimstärke der Preußen und die besondere Atmosphäre auf unserem Platz machten Auswärtssiege in Rheindorf zur Seltenheit. Namen wie Jakob Henseler, Josef Klein, Carlo Ometto und viele andere verbreiteten im Bonner Fußball Respekt bei allen Gegnern.

Im langjährigen Vereinslokal Assenmacher trafen sich dann einige fußballbegeisterte Männer, um wieder eine schlagkräftige A-Jugend beim FVP zu gründen. Der damalige Vorsitzende Willi Assenmacher sen., sowie u.a. Heinrich Lambertz, Matthias Schmitt und Josef Bärhausen stellten eine hervorragende Mannschaft zusammen, die damals den Unterbau für die Senioren bilden sollte. Im Jahre 1964 wurde dann Jack Heckmann als Jugendleiter gewählt und schaffte es in kürzester Zeit, beim FVP eine komplette Jugendabteilung aufzubauen. In Zusammenarbeit mit der Rheindorfer Schule gelang es sogar, die Jugendabteilung des FVP zu einer der größten im Fußballkreis Bonn aufzubauen. In dieser Zeit und auch darüber hinaus schafften viele FVP-Spieler den Sprung in diverse Auswahlmannschaften wie z.B. Werner Pohl, Peter Schmitz und Uwe Kürten bis in die Mittelrhein-Auswahl.

Im Jahre 1973 veranlassten unzählige Einladungen zu internationalen Turnieren usw. im Jugendbereich den damaligen Vorstand, über eine Namensänderung nachzudenken. Im Sommer 1973 wurde dann aus dem „FV Preußen Rheindorf“ der „FV Preußen Bonn“ – in dieser Zeit verschwanden auch die traditionellen Preußen-Farben Schwarz/Weiß und wurden durch Rot/Weiß ersetzt. Erst Anfang der neunziger Jahre wurde wieder zum traditionellen Schwarz und Weiß zurückgekehrt.

Ein weiteres einschneidendes Ereignis war der Clubheimbau im Jahre 1975. Der damalige Vorstand um Dr. Klaus Fischer, Günter Keip, Peter Kelz, Jack Heckmann u.a. schaffte es, ein rund 150 qm großes und damals mit 70.000 DM nicht billiges Vereinshaus zu erstellen. Unter Mithilfe diverser Sponsoren, Sammlungen innerhalb des Vereins und Eigenleistungen der tatkräftigen Mitglieder konnte das Clubheim im Sommer 1975 feierlich eröffnet werden. Seit dieser Zeit ist das Clubheim aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken und jeder im FVP erinnert sich hierbei bestimmt an viele schöne Stunden.

In den 80er und 90er Jahren machte der FVP durch zahlreiche Auf- und Abstiege auf sich aufmerksam – trotz vieler bekannter Namen in den Reihen unserer Senioren-Mannschaften (u.a. Peter Opitz, Gerd Vollberg, Hubert Theuer, Walter Engels) kam man nie über die 1. Kreisklasse hinaus. Dies zieht sich auch bis heute wie ein roter Faden durch die bewegte Geschichte des FVP.

Im September 1987 wurde der altehrwürdige Rheindorfer Sportplatz – nach zweijähriger Bauzeit – durch eine neue, moderne Sportanlage ersetzt.

Der Hauptaugenmerk bei den Preußen richtet sich jedoch seit jeher auf die Jugendarbeit – die beeindruckende Leistung von Jack Heckmann ist hier Auftrag und Verpflichtung für alle Verantwortlichen.

Nach einer mehrjährigen Durststrecke Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre wurde die Jugendarbeit beim FVP wieder intensiviert – unter dem Vorsitzenden Hubert Birl und dem Jugendleiter Bernd Schmidt erwuchs die Jugendabteilung Mitte der neunziger Jahre wieder zu alter Stärke.

Im neuen Jahrtausend änderte sich leider im Seniorenbereich nicht viel – unsere Mannschaften entwickelten einen gewissen „Fahrstuhl-Charakter“ und pendeln zwischen den jeweiligen Kreisligen B, C und D … hier hoffen alle Beteiligten auf eine bald eintretende Konstanz.

Im Jahre 2005 erkannte der Vorstand des FVP um den langjährigen Vorsitzenden Wolfgang Klos und seine Mitstreiter Frank Bärhausen, Uwe Müller-Falk, Gerhard Lennarz, Uwe Kessel u.a., die Zeichen der Zeit – zusammen mit den Vereinen SV Beuel 06 und SV Vilich-Müldorf wurde am 21. August 2005 eine gemeinsame Jugendabteilung als eigenständiger Verein gegründet. Die JSG BEUEL hat sich am Anfang prächtig entwickelt und nahm mit über 20 Mannschaften am Spielbetrieb, auch in den höheren Klassen, erfolgreich teil. Aber nach nur 5 Jahren hatte die JSG keine B- und A-Junioren mehr und die Vorstände von Beuel 06 und Preußen Bonn hatten sich auseinandergelebt. Die JSG besteht seit der Trennung somit nur noch aus Junioren des SV Beuel 06. Der SV Vilich-Müldorf hat leider überhaupt keine Fußballabteilung mehr.

Nicht lange nach dem Ausscheiden aus der JSG, gründete der FV Preußen Bonn 2011 wieder eine eigene Jugendabteilung – nur ein Jahr vor der großen 100-Jahr-Feier im Preußen-Vereinsheim 2012.

Die Folgejahre waren von stetigem Wachstum geprägt – im Jahr 2018 erhielt auch der FV Preußen endlich einen Kunstrasenplatz nebst Kleinspielfeld und kann somit inzwischen zwei Herren-, einer Damen- und 15 (fünfzehn) Jugendmannschaften – davon allein vier Juniorinnen-Teams – (Saison 2022/23) eine Heimat an der neuen, wundervollen Wittestraße bieten! #ForzaFVP